Geschichte des VDSH

Usahma Felix Darrah gibt einen Einblick in die VDSH-Geschichte

Interview

Seit 2011 herrscht Krieg in Syrien und viele der Syrer*innen in Deutschland wussten, dass es in ihren Heimatstädten an allem fehlt, Strom, Wasser, medizinische Versorgung etc. Deswegen mussten wir helfen! Aus dieser Motivation heraus haben sich viele Vereine gegründet, insbesondere von syrischen Ärzten, die humanitäre und medizinische Hilfe in Syrien leisten wollten.

Der eigentliche Plan war, durch einen Dachverband unsere Hilfsaktivitäten besser koordinieren zu können. Wir wollten Lagerflächen gemeinsam nutzen und zum Beispiel den Transport von Hilfsgütern nach Syrien gemeinsam organisieren. Das haben wir auch alles gemacht, aber den vielleicht wichtigsten Effekt unserer Verbandsgründung haben wir damals gar nicht auf dem Schirm gehabt: Mit dem VDSH e.V. haben wir eine der größten demokratischen Vereinigungen von Syrer*innen weltweit gegründet!

Im Herbst 2015 hat sich die Situation stark verändert: Viele Syrerinnen und Syrer flohen aus Syrien in Richtung Europa. Und diese Veränderung hat sich auch in der Arbeit der Vereine gezeigt: Plötzlich ging es nicht mehr nur um Feldlazarette und Entwicklungsprojekte in Syrien, sondern auch um Sprachkurse, Integration und kulturelle Angebote hier in Deutschland. Diese Veränderung haben wir 2017 auch in unsere Satzung aufgenommen: Die Aufgaben vom VDSH e.V. sind seitdem SOWOHL humanitäre Hilfe in Syrien, ALS AUCH die Integration von Syrer*innen hier in Deutschland zu unterstützen.

Heute sind über 1,3 Millionen Syrer*innen hier in Deutschland. Diese Menschen, besonders die jungen Syrerinnen und Syrer, bringen nochmal ganz neuen Schwung in unseren Verband und die Vereinslandschaft in Deutschland. Der VDSH e.V. ist mit diesen jungen Leuten, da bin ich zuversichtlich, sehr gut für die Zukunft als Dachverband der syrischen Zivilgesellschaft in Deutschland aufgestellt!