Im Jahr 2023 feierte der Verband Deutsch-Syrischer Hilfsvereine e. V. (VDSH) sein zehnjähriges Jubiläum und blickt auf ein Jahrzehnt des kontinuierlichen Wachstums und leidenschaftlichen Engagements zurück. Der VDSH besteht aus humanitären, entwicklungsorientierten und integrativen Organisationen und hat eine maßgebliche Rolle bei der Unterstützung der syrischen Diaspora in Deutschland und darüber hinaus gespielt.
Im Kontext der anhaltenden Krisen in Syrien organisierte der VDSH eine zweitägige Konferenz mit dem Titel „Rolle der syrischen Diaspora in Deutschland und in Syrien: Zusammenarbeit und Empowerment“, um bedeutende Themen zu beleuchten. An der Konferenz nahmen zahlreiche Vertreter und Vertreterinnen der syrischen Diaspora aus ganz Deutschland teil, ebenso wie Vertreter aus der deutschen Zivilgesellschaft, der Verwaltung und interessierte Menschen.
Nach der Eröffnung der Konferenz durch die Vorsitzende Nahla Osman, hielt Raed Saleh, der Vorsitzende und Mitbegründer der Weißhelme, eine inspirierende Ansprache und ermutigte die Diaspora, ihre Exilerfahrung als eine Quelle der Stärke zu nutzen. Er unterstrich die Bedeutung der Bekämpfung von Propaganda, der Förderung von Verantwortung und der Stärkung der Jugend.
Auch die grüne Politikerin und Bundestagsmitglied Lamya Kaddor sendete eine digitale Grußbotschaft an die syrische Community und ermutigte sie in ihrem Streben nach einem freien Syrien und ihrem Engagement für gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland.
Desweiteren wurde in zwei Panels über die Rolle der syrischen Diaspora sowohl in Syrien als auch in Deutschland diskutiert. Im ersten Panel „Krisenbewältigung und Empowerment: Verstärkte Zusammenarbeit der syrischen Diaspora mit Organisationen innerhalb Syriens.” diskutierten Zeina Kanawati (Women Now for Development e.V.), Raed Saleh (Weißhelme), Sahar AlaaElDin (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) und Erik Mohns (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) darüber, dass Syrien nach wie vor eine der komplexesten humanitären und entwicklungspolitischen Kontexte der Welt ist. Angesichts der prekären humanitären Lage stellte sich die Frage, wie Entwicklungsprojekte durchgeführt werden können, um die soziale Struktur und die Lebensbedingungen der Syrerinnen und Syrer zu verbessern. Programme, die Partnerschaften fördern, beispielsweise zwischen der Diaspora und zivilgesellschaftlichen Organisationen in Syrien, haben sich als erfolgreiche Lösung erwiesen, um Solidarität zu schaffen und Wissen über Grenzen hinweg auszutauschen, um die syrischen Gemeinschaften zu stärken.
Auf dem zweiten Panel „Zwischen Integration und Identität: Herausforderungen und Erwartungen an das Engagement der syrischen Zivilgesellschaft in Deutschland“ erörterten Nahla Osman (VDSH), Leila Kayyali (Connect! Syrian Diaspora), Zakaria Al Shmaly (Doctoral Fellow an der United Nations University Maastricht) und Markus Priesterath (Bundesministerium des Innern und für Heimat) die Herausforderungen, denen Syrerinnen und Syrer sowie die syrischen zivilgesellschaftlichen Akteure in Deutschland begegnen. Die große Vielfalt der Diaspora spiegelt sich in einer breiten Palette von Idealen, Wünschen und Bedürfnissen wider, ebenso wie in nuancierten Auffassungen von syrischen und deutschen Identitäten, die die Diaspora prägen. Besonders betont wurde die Rolle der Politik bei der Bekämpfung der Spaltung der Zivilgesellschaft, die zu Rassismus, Diskriminierung und Muslimfeindlichkeit führt. Die Diskussion konzentrierte sich auf den Wunsch nach einer entschiedeneren Gegenmaßnahme gegen menschenfeindliche Diskurse in der Politik sowie auf den Bedarf an langfristigerer Unterstützung für Migrantinnen- und Migrantengruppen. Der zweite Tag des Konferenzwochenendes war ausschließlich der syrischen Diaspora gewidmet, die in Workshops die aktuellen Themen, Herausforderungen und Wünsche der syrischen Gemeinschaft in Deutschland erkundete, sowie Möglichkeiten zur Stärkung der Vernetzung und der Rolle des VDSH als Bindeglied.
Zusammenfassend betonte die zweitägige Konferenz die entscheidende Rolle des Verbands Deutsch-Syrischer Hilfsvereine e. V. (VDSH) bei der Stärkung der syrischen Diaspora und der Förderung der Zusammenarbeit. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die Stärkung der Beziehungen zu Organisationen in Syrien, die Bewältigung der Herausforderungen in Deutschland und die Förderung des Engagements der Jugend. Das Engagement des VDSH für politische Interessenvertretung und Nachhaltigkeit stand im Mittelpunkt und markierte ein Jahrzehnt wirkungsvoller Arbeit.